Falkenseer Kurier
Küche mit Ideen
Zu Besuch im Kronprinzen
Der Kronprinz hat in der Wahl der Falkenseer zum besten Restaurant die meisten Auszeichnungen gewinnen können. Das ist Grund genug für uns, dem Hotel und Restaurant einen prüfenden Besuch abzustatten. Besitzerin Conny Henkel begrüßt uns persönlich. Das macht sie aber mit allen Besuchern, die bereits zur Mittagszeit den Kronprinz aufsuchen. Das kommt nicht nur bei uns gut an: So fühlt man sich gleich nett aufgehoben und willkommen.
Im wunderschön verwinkelten Haus, das bereits 1890 von Wilhelm II für den Kronprinzen gebaut wurde (der hier seine Mätressen untergebracht hat), seit 1928 als Keglerheim bekannt war und von Conny Henkel 1990 erworben und 1995 als Hotel und Restaurant Kronprinz neu eröffnet wurde, ist Platz für viele. Familien, Geschäftsfreunde und ganze Gesellschaften speisen wahlweise unten in der Gaststube, im großen Saal, in der kleinen Bibliothek oder oben im gemütlichen Tagungsraum. 150 Plätze bietet der Kronprinz auf diese Weise in völlig unterschiedlich ausgestatteten Räumen an: Vom Ambiente her hat das Haus mit der geschichtsträchtigen Vergangenheit wirklich viel zu bieten. Dabei muss man gleich einmal anmerken, dass auch die 27 Hotelzimmer völlig individuell gestaltet sind: eine tolle Idee, die bei den Übernächtungsgästen sicherlich gut ankommt.
Als wir im Kronprinz vorbeischauen, stellt uns Frau Henkel stolz ihren neuen Chefkoch vor: „Wir haben schon immer deutsche Küche geboten und werden das auch immer tun. Unser neuer Koch bringt aber viele neue kulinarische Ideen und viel Pepp mit in seine Arbeit ein. So können wir die Karte erneuern und unseren Gästen wieder ganz neue Geschmacksspitzen bieten.“
Ein ganz neues Menü dürfen wir gleich vor Ort verkosten. Wir starten mit einem gelben Thunfisch, der nur kurz von außen angebraten wurde und innen noch roh ist. Das Sashimi wird auf Meeresalgen serviert - mal ganz etwas anderes. Die sich anschließende klare Tomatensuppe ist ein Gedicht. Unser Favorit und ein echter Geschmacks-Lottogewinn ist das rosa gebratene Roastbeef mit gebackenen Scampis, frischem Gemüse und Kartoffelbaumkuchen. Zum Abschluss gibt es auch noch einen Dessertteller mit Bourbon-Vanille-Creme, Callebaut-Schokolade und Mango-Chili-Ragout. Passend zum Essen empfiehlt uns Frau Henkel einen Rotwein aus Sizilien, der uns ebenfalls ausgesprochen gut mundet. Die Kellner sind sehr aufmerksam und zuvorkommend, Frau Henkel erzählt uns derweil aus der langjährigen Vergangenheit des Kronprinzen: Lange haben wir schon nicht mehr einen so gemütlichen Mittag in Falkensee verbracht.
Klar ist, dass sich der Kronprinz zurzeit aufmacht, um eine neue kulinarische Ebene zu erklimmen. Das dürfte alle im Ort interessieren, die Essen als sinnliche Erfahrung verstehen und hier gern einmal ein Experiment eingehen. Die klassische deutsche Küche wird dabei natürlich nicht vernachlässigt, sodass es auch kein Problem ist, einen krossen Havelzander auf Blattspinat oder eine gefüllte Eisbeinroulade zu bestellen.
Gut gefallen hat uns, dass Kinder sehr willkommen sind. Frau Henkel: „Das sind unsere Kunden von morgen. Sie erhalten eine gedruckte Kinder-Karte, die sie sich bei jedem Besuch abstempeln lassen können. So können sie schon bald ein kostenloses Eis, ein Gratis-Kinderessen oder eine Wundertüte in Empfang nehmen.“
Der Kronprinz hat sich für das Jahr 2009 vieles vorgenommen. So sind viele Veranstaltungen geplant. Damit sich die Falkenseer noch besser informieren können, wurde die Homepage komplett überarbeitet. Sie zeigt viele Fotos, nennt alle anstehenden Termine und veröffentlicht - besonders wichtig für die meisten - auch die komplette Speisekarte des Restaurants.
Fotos: Carsten Scheibe